Dienstag, 15. Januar 2013
Kurzportrait: Herzog Ernst August von Braunschweig (1887-1953)
Am 30.01.2013 ist der 60. Todestag des letzten regierenden Herzogs von Braunschweig.
Ernst August wurde am 17.11.1887 im österreichischen Exil geboren, nachdem Preußen das Königreich Hannover 1866 annektiert hatte.
Seine Eltern waren der letzte Kronprinz Hannovers Ernst August, Herzog von Cumberland (1845–1923) und Prinzessin Thyra von Dänemark (1853-1933).
Ernst August war das jüngste Kind der Familie, und der einzige Sohn der Nachkommen hinterlies, seine Brüder Georg Wilhelm (1880–1912) und Christian (1885–1901) starben unverheiratet.
Während die dritte Schwester Olga (1884–1958) unverheiratet blieb, machten die beiden älteren gute Partien: Marie Luise (1879–1948) heiratete Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin und Alexandra (1882–1963) den Prinzen Max von Baden, dem letzten Reichskanzler des Deutschen Kaiserreiches.
Der Tod des älteren Bruders bei einem Autounfall sorgte dafür das sich die seit 1866 verfeideten Häuser Hohenzollern und Welfen wieder annäherten. Kaiser Wilhelm II. ließ der Familie sein Beileid bekunden, woraufhin Ernst August nach Berlin reiste um sich zu bedanken.
Dort lernte er seine spätere Gattin, die einzige Tochter des Kaisers, Prinzessin Viktoria Luise von Preußen kennen und lieben.
Am 24. Mai 1913 heirateten Ernst August und Viktoria Luise in Berlin.
Die Hochzeitsfeier brachte sämtliche gekrönte Häupter zusammen, darunter König Georg V. und Königin Mary von Großbritannien, Zar Nikolaus II. von Rußland.
Im Oktober 1913 verzichtete Ernst Augusts Vater zugunsten seines Sohnes auf das Herzogtum Braunschweig, worauf der Bundesrat beschloss, dass Ernst August und Viktoria Luise von Cumberland regierender Herzog und Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg werden sollten.
Das Königreich Hannover blieb Teil Preußens.
Im November 1913 bezog das neue Herzogspaar seine Residenz, das Braunschweiger Schloss.
Ernst August wurde im Ersten Weltkrieges zum Generalmajor befördert.
In seiner Abwesenheit führte Herzogin Viktoria Luise die Regentschaft.
Am 8. November 1918 in Folge der Revolution in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg musste Ernst August abdanken. Das Herzogspaar mit Familie verliess daraufhin Braunschweig und ging zurück nach Schloss Cumberland bei Gmunden ins österreichische Exil.
Ernst August und Viktoria Luise wurden zwischen 1914 und 1923 Eltern von 5 Kindern:
Ernst August (1914–1987), Georg Wilhelm (1915–2006),
Friederike (1917–1981), die später an der Seite Pauls I. Königin von Griechenland wurde,
Christian (1919–1981) und Welf Heinrich (1923–1997)
Im Jahr 1930 zog die Familie von Gmunden zurück nach Deutschland, auf Schloss Blankenburg in den Harz. Während der Zeit des Nationalsozialismus lebte Ernst August zurückgezogen, bis 1945
das anrücken der Roten Armee einen weiteren Umzug nötig machte, diesmal nach Schloss Marienburg bei Hannover.
Am 30. Januar 1953 starb Ernst August dort, nach fast 40-jähriger Ehe, seine Frau Viktoria Luise überlebte ihn um 27 Jahre.
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