Auf der Burg Hohenzollern gibt es dieses Jahr wieder eine Ausstellung zu sehen: 150 Jahre 3. Burg Hohenzollern wird vom 3. Oktober 2017 bis 31. Januar 2018 im Torturm gezeigt:
Am 3. Oktober 1867 wurde die dritte Burg Hohenzollern offiziell und feierlich eingeweiht. Die Sonderausstellung veranschaulicht ihre Entstehungs- und Nutzungsgeschichte anhand zahlreicher und teils noch nie öffentlich gezeigter Exponate, darunter Inventar der königlichen Wohnräume wie Porzellan, Möbel, Tapeten und Stoffe, Totenschilde aus der Michaelskapelle und der Helm des Dogen Marino Grimani. Eine Auswahl der erhaltenen Baupläne, historische Werkzeuge, Fotografien prominenter Besucher und gesellschaftlicher Ereignisse runden die Ausstellung ab.
Die Geschichte der Burg Hohenzollern beginnt nicht erst am 3. Oktober 1867, als die dritte Anlage dieser Art auf dem Zollerberg eingeweiht wird. Ihre urkundliche Ersterwähnung vor 750 Jahren erinnert an ein weiteres, wichtiges Ereignis.
Nach Jahrhunderten der Blüte waren Zerstörungen, Verfall sowie die Umgestaltung zu einer künstlichen Ruine der Anlass für einen umfassenden Wiederaufbau der Stammburg des Hauses Hohenzollern in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Am Beginn des Prozesses stand der Besuch des preußischen Kronprinzen im Jahr 1819. Der spätere König Friedrich Wilhelm IV. entwickelte schon früh ein großes geschichtliches Interesse am Mittelalter und der Historie seines Hauses. Der Romantiker auf dem Thron erkannte die einzigartige Bedeutung der Burg für seine Dynastie und war der eigentliche Initiator des Projekts.
Die dritte Burg wurde nicht nur als Denkmal der Dynastie oder Besuchermagnet wahrgenommen. Entworfen vom königlichen Stararchitekten Friedrich August Stüler unter Mitwirkung des Historikers und Zeremonienmeisters Rudolf Graf von Stillfried-Alcántara, war ihre im Stil der Neogotik gefundende architektonische Form zugleich auch ein politisches Signal gegenüber den süddeutschen Staaten und Frankreich. Damit steht die Anlage nicht nur am Ende der Burgenromantik des 19. Jahrhunderts, sondern kann auch als Symbol der Expansionspolitik Otto von Bismarcks verstanden werden, die schließlich zur deutschen Reichseinigung führen sollte und den Machtanspruch des Hauses Hohenzollern innerhalb des Deutschen Reichs endgültig sicherte.
Wind, Wetter und Erdbeben setzten während der vergangenen 150 Jahre den Mauern der mit 855 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Burg empfindlich zu. Um den Bestand auch für die folgenden Generationen zu bewahren, sollen in den kommenden Jahrzehnten umfassende Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt werden. Umfangreiche Forschungen an der Bausubstanz wurden bereits durchgeführt. Die Bauarbeiten beginnen im Jubiläumsjahr.
Der Eintritt zur Ausstellung ist im Burgeintritt bereits enthalten. Die Ausstellung ist zu den regulären Öffnungszeiten der Burg Hohenzollern im Torturm der Burg geöffnet.
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