Mittwoch, 16. Januar 2013

Rezension: Memories in the Marble Palace von Grand Duke Gabriel Constantinovich


"Memories in the Marble Palace" ist die Autobiographie von Gabriel Konstantinowitsch (1887-1955), geborener Prinz von Rußland, nach der Russischen Revolution zum Großfürsten ernannt.

Gabriel Konstantinowitsch war der zweite Sohn von Großfürst Konstantin Konstantinowitsch von Rußland (1858–1915), der unter dem Namen KR als Schriftsteller tätig war, und Prinzessin Elisabeth von Sachsen-Altenburg (1865–1927), die in Rußland Großfürstin Elisabeth Mawrikiewna hieß.

Gabriel Konstantinowitsch hatte 8 Geschwister von denen ein Bruder: Oleg (1892–1914) im Ersten Weltkrieg fiel, drei weitere Brüder: Ioann (1886–1918), Konstantin (1891–1918) und Igor (1894–1918) wurden von den Bolschewiki ermordet.

Die Konstantinowitschi lebten hauptsächlich im Marmorpalast in Sankt Petersburg.
Aber auch im Palast in Pawlowsk, wo der Autor geboren wurde.

Die Erinnerungen beginnen wie üblich mit der Kindheit. Alle Kinder der Konstantinowitschi waren schwach und kränklich, was zu vielen Kuraufenthalten auf der Krim und auch im Ausland darunter, Deutschland und Frankreich führte.

Gabriel Konstantinowitsch schreibt auch über den letzten Zaren und seine Familie, für die er viele warme Worte findet. Dagegen schneidet Kaiser Wilhelm II. bei einem Besuch in Berlin schlecht ab.

Der Erste Weltkrieg, die Russische Revolution und die Abdankung von Zar Nikolaus II. veränderten das Leben der Romanows schlagartig, auch Gabriel Konstantinowitsch, der im Gegensatz zu vielen anderen Familienmitgliedern mit dem Leben davon kam und sich nach Paris retten konnte.

Gabriel Konstantinowitsch hatte 1917 nicht standesgemäß (morganatisch) die Ballerina Antonina Raphailowna Nesterowskaja geheiratet, die ihm ins Exil begleitete.
Im Jahre 1951 heiratete er nach dem Tode seiner ersten Frau erneut: Irina Iwanowna Kurakina.
Beide Ehen bleiben Kinderlos.

"Memories in the Marble Palace" erschien erst 2009 auf englisch, es war 1955 auf russisch und französisch erschienen. Das Buch ist im Taschenbuchformat und hat 354 Seiten.
In der Buchmitte sind insgesamt 56 Seiten mit schwarz/weiß Bildern von Personen und Gebäuden aus dem Umfeld des Autoren.
Im Buch sind außerdem Auszüge aus dem Tagebuch von Prinz Oleg abgedruckt, sowie Aufzeichnungen vom Einsatz Gabriel Konstantinowitschs an der Front im Ersten Weltkrieg.

Die Übersetzung russisch-englisch ist nicht die Beste.
Viele Fehler bei Namen und Orten, z. B. Shaumburg Lippe anstatt Schaumburg-Lippe, Kaiser Friedrich Wilhelm III. obwohl Friedrich Wilhelm III. nur König von Preußen war...

Sonst gefällt mir das Buch aber, es hat viele kleine Anekdoten und Neues über die Zarenfamilie.
Ein eintauschen in eine untergegangene Welt der Romanows, geschrieben von einem Romanow.

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