Montag, 9. September 2013

Rezension: Herzoghaus Mecklenburg-Strelitz. Von gekrönten Häuptern, blaublütigen Kuckuckskindern und der Mirower Fürstengruft von Helmut Borth


Heute stelle ich das Buch Herzoghaus Mecklenburg-Strelitz vor, welches sich mit den Insassen der Mirower Fürstengruft beschäftigt. Die Herzöge (später Großherzöge) von Mecklenburg-Strelitz regierten in ihrem Herrschaftsbereich von 1701 bis 1918. Von den Särgen die sich in der Gruft befinden, sind 45 mit Namen identifiziert, während neun bis heute unbekannt sind.

In den 27 Kapiteln des Buches geht es aber nicht nur um die Mitglieder des Hauses Mecklenburg-Strelitz sondern auch um die Geschichte Mirows. Die Kapitel sind recht kurz, die meisten nur zwischen 3 bis 9 Seiten lang, eine Ausnahme bildet "Im Schatten der königlichen Schwester" das über 30 Seiten zählt. Das Buch ist mit 85 Abbildungen in schwarz-weiß illustriert. Es enthält außerdem eine Skizze der Gruft und die Totenliste der Begrabenen. Am Ende ist der Anhang mit Anmerkungen und Quellen, einem Glossar und Bildnachweisen sowie Infos zum Autor zu finden.

Insgesamt 54 Angehörige des Hauses Mecklenburg-Strelitz sind im Laufe der Jahrhunderte in der Mirower Fürstengruft bestattet worden. 29 Särge, drei davon leer, sind noch erhalten, 21 davon stehen im großen Raum des 1819 erfolgten Anbaus, von dessen kleineren Vorraum man einen Blick auf sie und den oberen Raum der alten Gruft werfen kann. Herzoghaus Mecklenburg-Strelitz, Seite 11

In der Fürstengruft auf der Schlossinsel zu Mirow liegen unter anderem Karl II. und Friederike,
die Eltern der legendären preußischen Königin Luise, Christiane und Adolph Friedrich IV. die als "Christelschwester" und "Dörchläuchting" in die Literatur eingegangen sind und Geschwister der britischen Königin Charlotte waren, sowie der vorletzte Großherzog Adolf Friedrich V. und seine Gattin Elisabeth. Der letzte Großherzog Adolf Friedrich VI. wurde als Selbstmörder nicht in der Gruft, sondern in der Nähe, auf der Liebesinsel, beigesetzt.


Das Haus Mecklenburg-Strelitz war weit verzweigt, Töchter und Söhne der Familie heirateten in die Königshäuser von Dänemark, Großbritannien, Russland und in die kleineren und größeren deutschen Fürsten- und Königshäuser. Als Schwager von König Georg III. von Großbritannien wurde Herzog Ernst zum Gouverneur von Celle ernannt, Herzog Georg heiratete eine russische Großfürstin, bleib in Russland, wurde dort zum General und Stammvater des russischen Zweiges der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz. Der "Steinreiche Geizhals" Großherzog Friedrich Wilhelm machte mit Augusta von Cambridge eine glänzende Partie, er schaffte es in seiner Regierungszeit ein sehr großes Vermögen anzuhäufen, den sogenannten Blinden Hausschatz. Als letztes Mitglied des Hauses Mecklenburg-Strelitz wurde 1996 Georg Alexander Herzog zu Mecklenburg in der Gruft beigesetzt.

Im Lagerraum für die Ewigkeit liegen die Hoheiten, aus dem 17. bis zum 20. Jahrhundert, Seite an Seite, die letzt Ruhe haben sie auf der Mirower Schlossinsel gefunden.



Meine Meinung:
 
Das Buch ist kurzweilig, bei 27 Kapiteln auf 216 Seiten kann man nicht mehr erwarten.
Die vielen Kurzbiographien machen jedenfalls Lust auf mehr.
 Positiv ist, dass es sich jemand mit dem Haus Mecklenburg-Strelitz beschäftigt,
die kleineren Fürstenhäuser werden (wie ich finde) arg vernachlässigt.
Positiv hervorzuheben sind die Bilder und die Skizze der Fürstengruft.
Als Kritikpunkt habe ich anzumerken, dass es keinen Stammbaum gibt,
für die bessere Übersicht wäre das wünschenswert gewesen.
Es gibt auch bei Namen und Daten im Text kleinere Fehler.
Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten.



Erhältlich bei: Steffen Verlag oder im Buchhandel




Buch-Information
Verlag: Steffen, Friedland; Auflage: 2 (28. Februar 2013), Broschur, 216 Seiten
ISBN: 3942477068, Sprache: Deutsch, Format: 20,6 x 13,8 x 1,6 cm
Preis: 14,95 €

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