Dienstag, 31. März 2015
Königliche Geschwister: Die Töchter von Herzog Carl Theodor in Bayern
Auf diesem Bild sieht man die vier Töchter von Herzog Carl Theodor in Bayern (1839–1909), dem erklärten Lieblingsbruder von Kaiserin Elisabeth von Österreich. Der Herzog war in erster Ehe mit Prinzessin Sophie von Sachsen (1845–1867) verheiratet, nach deren Tod ehelichte er Jahre später Infantin Marie José von Portugal (1857–1943).
Die junge Frau mit dem Hund auf dem Schoß ist Herzogin Amalie (1865–1912), die in der Familie "Amélie" gerufen wurde. Sie war das einzige Kind aus der ersten Ehe ihres Vaters und verlor früh ihre Mutter. Als Kind und junge Frau lebte Amalie bei ihrer Großmutter Herzogin Ludovika in Bayern. Ihr Tagebuch, das in Auszügen veröffentlicht wurde, gibt einen interessanten Einblick in das Leben der herzoglichen Familie sowie deren Verwandtschaft. Amélie heiratete 1892 Herzog Wilhelm Karl von Urach, aus der morganatische Seitenlinie des Hauses Württemberg. Zwischen 1894 und 1912 brachte sie neun Kinder zur Welt. An den Folgen der Geburt ihrer Tochter Mechtilde starb Herzogin Amalie von Urach mit 46 Jahren.
Neben ihrer Halbschwester steht Herzogin Elisabeth (1876–1965). Ihren Namen hat Elisabeth nach ihrer berühmten Tante, der österreichischen Kaiserin. Elisabeths Hochzeit mit Prinz Albert von Belgien fand 1900 statt. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, darunter König Leopold III. der Belgier und Königin Marie José von Italien. Von 1909 bis zum Tode ihres Gatten 1934 war Elisabeth Königin der Belgier. Sie war wohltätig und sehr an Musik interessiert. Im Ersten Weltkrieg unterstütze Elisabeth ihren Mann tatkräftig und blieb im Land. Während des Zweiten Weltkrieges kümmerte sie sich um Kriegsgefangene und rettete jüdischen Kindern das Leben, weshalb sie nach dem Krieg den Titel "Gerechte unter den Völkern" verliehen bekam. Königin Elisabeth der Belgier war die langlebigste der Schwestern und verstarb mit 89 Jahren.
Vorne rechts sitzt Herzogin Marie Gabrielle (1878–1912), die jüngste der Schwestern. Sie wurde im Kloster Zangberg erzogen. Im Jahre 1900 vermählte Marie Gabrielle sich mit Prinz Rupprecht von Bayern. Das Paar bekam fünf Kinder, von denen jedoch nur ein Sohn das Erwachsenenalter erreichte. Zusammen mit ihrem Ehemann reiste Marie Gabrielle viel in der Welt umher. Gesundheitliche Probleme zwangen sie in den letzten Jahren zu verschiedenen Kuraufenthalten. Prinzessin Marie Gabrielle von Bayern verstarb mit 34 Jahren in Italien an Nierenversagen.
Herzogin Sophie (1875–1957) steht rechts außen, mit der Hand auf der Armlehne abgestützt. Wie ihre jüngeren Schwestern wurde sie auch im Kloster Zangberg ausgebildet. Als junge Frau war sie in den späteren österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand verliebt, was aber nicht erwidert wurde. 1898 heiratete Sophie den Grafen Hans Veit zu Toerring-Jettenbach, aus einem mediatisierten Fürstenhaus. Sophie brachte in ihrer Ehe drei Kinder zur Welt. Ihr ältester Sohn Carl Theodor, nach seinem Großvater benannt, ging eine spektakuläre Verbindung mit Prinzessin Elisabeth von Griechenland ein. Gräfin Sophie zu Toerring-Jettenbach wurde 82 Jahre alt.
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