Donnerstag, 6. März 2014
Königliche Geschwister: Die Kinder von Zar Ferdinand I. von Bulgarien
Dieses Bild der vier Kinder von Zar Ferdinand I. von Bulgarien (1861–1948), aus dem Hause Sachsen-Coburg und Gotha, und dessen verstorbener Gattin Prinzessin Marie Louise von Bourbon-Parma (1870–1899) stammt wohl aus dem Jahre 1912.
Zu diesem Zeitpunkt war Ferdinand I. schon zum zweiten Mal verheiratet mit der Prinzessin Eleonore Reuß zu Köstritz (1860–1917).
Links sitzt Prinzessin Eudoxia (1898–1985), das dritte Kind und die erste Tochter der Familie. Eudoxia blieb unvermählt und kinderlos. Bis zur Hochzeit ihres Bruders Boris war sie die First Lady Bulgariens. Nachdem die Kommunisten 1944 - 8 Monate vor Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa - in Bulgarien an die Macht gekommen waren wurde Eudoxia verhaftet. Ihr gelang es jedoch das Land zu verlassen und nach Deutschland zu flüchten. Hier lebte sie bis zu ihrem Tode in der Nähe ihrer Schwester Nadejda, die in das Haus Württemberg eingeheiratet hatte. Prinzessin Eudoxia von Bulgarien wurde 87 Jahre alt und war damit die langlebigste der Geschwister.
Prinz Kyrill (1895–1945) steht rechts hinter seiner Schwester Eudoxia. Kyrill diente im Ersten Weltkrieg, in dem Bulgarien an der Seite der Mittelmächte stand. Nach der Abdankung seines Vaters Ferdinands I. 1918 begleitete Kyrill diesen ins Exil nach Coburg - dem Herkunftsort der Dynastie. 1926 kehrte Kyrill zurück nach Bulgarien.
Er blieb unverheiratet und ohne Nachkommen. Nach dem Tod seines älteren Bruders Boris, war Kyrill vom 28. August 1943 bis zum 9. September 1944 Prinzregent des Königreichs Bulgarien, für seinen minderjährigen Neffen Simeon. Nach dem Einmarsch der Russen wurde Kyrill verhaftet und wegen der Kollaboration mit dem Dritten Reich vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt. Prinzregent Kyrill von Bulgarien wurde mit 49 Jahren durch Erschießen hingerichtet.
In der Mitte sitzt der spätere König Boris III. (1894–1943). Boris wurde an der Militärschule in Sofia ausgebildet und nahm am 1913 am Zweiten Balkankrieg teil - den Bulgarien verlor. Durch die Abdankung seines Vaters, nach der Niederlage Bulgariens im Ersten Weltkrieg, wurde Boris am 3. Oktober 1918 als Boris III. der neue Zar von Bulgarien. 1930 ehelichte er Prinzessin Giovanna von Savoyen (1907–2000), eine Tochter von König Viktor Emmanuel III. von Italien. Aus der Ehe gingen die Kinder Prinzessin Marie Louise (*1933) und der letzte bulgarische Zar Simeon II. (*1937) hervor. Wie bereits im Ersten Weltkrieg, war das Königreich Bulgarien im Zweiten Weltkrieg mit dem Deutschen Reich verbündet. König Boris III. von Bulgarien starb, kurz nachdem er von einem Treffen mit Adolf Hitler zurück gekehrt war, an Herzversagen - er wurde 49 Jahre alt. Bis heute halten sich Verschwörungstheorien, die Hitler mit Boris Tod in Verbindung bringen.
Ganz rechts ist Prinzessin Nadejda (1899–1958) zu sehen. Bei ihrer Geburt starb die Mutter Marie Louise. Um die Erziehung von Nadejda und ihrer Schwester Eudoxia kümmerte sich ihre liebevolle Stiefmutter Zarin Eleonore. Im Jahre 1924 ehelichte Nadejda den Herzog Albrecht Eugen von Württemberg (1895–1954) mit dem sie zwischen 1925 und 1937 drei Söhne und zwei Töchter bekam. Nadejdas letzter Besuch im heimatlichen Bulgarien war anlässlich der Beisetzung ihres Bruders Boris im September 1943. Sie hielt engen Kontakt zu ihrer Schwester, die sich nach ihrer Flucht vor den Kommunisten, ebenfalls in Württemberg niederließ.
Nadejda Herzogin von Württemberg verstarb mit 59 Jahren in Stuttgart.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen