Freitag, 7. Juni 2013

Portrait: Alix von Hessen und bei Rhein, Zarin Alexandra Feodorowna von Russland - Teil II.


Nach dem verlorenen Krieg gegen Japan war die Geburt des zukünftigen Zaren ein Lichtblick.
Das Baby scheint gesund, doch nachdem eine Blutung am Nabel nicht aufhört, wird den geschockten Eltern klar das ihr einziger Sohn die unheilbare Krankheit Hämophilie hat. Zarin Alexandra gibt sich die Schuld an dem Leid ihres Kindes. Sie altert in den folgenden Jahren schnell und kränkelt ständig. Vor allem ihr Herz macht ihr zu schaffen. Die Ehe mit Nikolaus bleibt trotzdem intakt.

Die Bluterkrankheit wurde von Königin Victoria an ihre Töchter Alice und Beatrice und den Sohn Leopold (der daran stirbt) übertragen. Prinzessin Alice übertrug diese Krankheit an ihre Kinder Irene und Alix, der jüngste Sohn Friedrich verstirbt ebenfalls daran. Bei zwei von den Schwestern von Zarin Alexandra, Großfürstin Elisabeth und Prinzessin Marie ist nicht klar ob sie Überträger waren, beide starben ohne Nachkommen.

Die Krankheit wird von der russischen Bevölkerung und der Welt verschwiegen. Die Zarenfamilie zieht sich immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück. Dem Thronfolger, der schon beim Hinfallen verbluten könnte, wächst wie seine Schwestern isoliert auf. Die Zarin hofft auf ein Wunder. Militza und Anastasia von Montenegro, beide durch Heirat mit den Romanows verwandt, führen Rasputin bei Hofe und dem Zarenpaar ein. Bei einer schweren Blutung sagt Rasputin voraus das der Zarewitsch nicht sterben wird. Er behält recht und sein Einfluss auf die Zarin nimmt zu.

Rasputin sorgt mit seinem skandalösen Benehmen für viel aufsehen die Zarin, der es in ihren Jahren in Russland nie gelungen ist beliebt zu werden, wird für seine Geliebte gehalten. Das Image der Zarenfamilie ist seit dem Blutigen Sonntag von 1905, wo streikende Arbeiter sich mit einer Petition an den Zaren wenden wollten und von Soldaten beschossen wurden, nicht das Beste. Nikolaus II. ist durch diesen Vorfall unter Druck und muss das Parlament, die Duma einberufen.

Auch sind die Romanows untereinander zerstritten. Die Zarin und ihre Schwiegermutter kamen noch nie miteinander klar und das änderte sich auch nicht mehr. Der Großfürstin Wladimir, geborene Marie von Mecklenburg-Schwerin, eine der Tonangebenden Damen der Petersburger Gesellschaft geht sie aus dem Weg. Nur die Schwägerin Olga Alexandrowna und die Familie von Konstantin Konstantinowitsch haben Kontakt zu Nikolaus II., Alexandra und den fünf Kindern.
1912 hatte Alexej im Jagdschloss Spala einen lebensbedrohliche Blutung, die verzweifelte Zarin wendete sich an Rasputin, er sagt der Sohn wird leben und hat wieder recht.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 stand Russland dem Heimatland der Zarin gegenüber.
Alexandra war Patriotin und Russland ergeben, was man ihr in Russland und auch in den mit Russland verbündeten Staaten nicht glaubte. Die Zarin und ihre beiden ältesten Töchter Olga und Tatiana arbeiteten während des Krieges als Krankenschwestern, die beiden jüngeren Töchter Maria und Anastasia besuchten Kranke im Krankenhaus. Zarin Alexandra, die sonst immer unwohl und ein Invalide war, assistierte sogar bei Operationen und Amputationen.

Die Niederlagen der Russischen Armee schrieb man der Zarin und Rasputin zu, beide galten als Deutsche Spione und der Zar als Schwächling. Nachdem die Stimmung im Land und in der Armee immer schlechter wurde übernahm Zar Nikolaus II. den Oberbefehl über die Streitkräfte. Der bisherige Oberbefehlshaber Großfürst Nikolaus Nikolajewitsch, der ein Feind Rasputins war und der Zarin ein Dorn im Auge, wurde abberufen.

Der Zar ging an die Front und ließ seine Frau Alexandra als Regentin zurück. Die Zarin regierte nun mit Rasputin, sie war überzeugt das er von Gott geschickt sei und das nur er ihren Sohn beschützen und retten konnte. Alle Minister die gegen dessen Einfluss waren, wurden entlassen und deren Plätze mit Getreuen Rasputins besetzt. Die Stimmung in Russland sank immer tiefer.

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