Freitag, 30. August 2013
Ausstellung: Europas letztes Rendezvous. Die Hochzeit von Victoria Luise und Ernst August
Noch bis zum 27. Oktober 2013 zeigt das Schlossmuseum Braunschweig eine Ausstellung über die vor Einhundert Jahren stattgefundene Hochzeit von Prinzessin Victoria Luise und Ernst August von Hannover:
Am 22. Mai 1913 kamen im Weißen Saal des Berliner Schlosses die gekrönten Häupter der europäischen Großmächte an einer prachtvoll gedeckten Galatafel zusammen. Der Anlass war eine Hochzeit, die noch wenige Monate zuvor unmöglich schien und die nun die Häuser Hohenzollern und Welfen versöhnte: die Vermählung von Kaisertochter Prinzessin Victoria Luise von Preußen mit Herzog Ernst August zu Braunschweig und Lüneburg.
Glanzvoll und medienwirksam wurde in Berlin die viertägige Hochzeitsfeier inszeniert. Durch die Teilnahme von Zar Nikolaus II. von Russland und König Georg V. von Großbritannien erhielt die private Feier politischen Charakter und wurde zu einem herausragenden gesellschaftlichen Ereignis. Denn nur ein Jahr darauf standen sich die königlichen Gäste als Feinde im Ersten Weltkrieg gegenüber.
Einhundert Jahre später wird nun im Weißen Saal des Braunschweiger Residenzschlosses, das von 1913 bis 1918 Sitz des Herzogspaares war, eine kleinere Version dieser Galatafel eingedeckt. Dafür kommt als Höhepunkt der Ausstellung der originale Tafelaufsatz, der 1913 im Berliner Schloss in Gebrauch war, nach Braunschweig: das preußische Städtesilber mit vergoldeten Tafelaufsätzen, Jardinieren, Leuchtern und Silbergeschirr, das sich heute im Besitz der Stichting Huis Doorn befindet.
Mehr als einhundert Archivdokumente illustrieren die Feierlichkeiten und die Vorgeschichte der Hochzeit. Darunter befinden sich Filme, Gemälde, Fotografien, zeitgenössische Berichte und Urkunden wie der Ehevertrag. Sie liefern Indizien dafür, warum die Vermählung der Kaisertochter so prachtvoll in Szene gesetzt wurde. Und sie lassen erahnen, welche Bedeutung der
Zusammenkunft auf diesem letzten Fest der Hohenzollern vor dem Untergang der großen Monarchien Europas zukam.
Erstmals gezeigt werden herausragende Geschenke, die dem Brautpaar von Braunschweiger Institutionen überreicht wurden. Sie spannen den Bogen von der Berliner Hochzeit zu ihrer Bedeutung für das Herzogtum Braunschweig: Ein letztes Mal kam mit Ernst August ein Welfe auf den Thron im Braunschweiger Residenzschloss.
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